Geräuschangst, Silvesterknallerei

Nicht nur Hunde haben Angst vor bestimmten Geräuschen (z.B.: Feuerwerk), auch andere Tiere reagieren mitunter hochsensibel. Was ruft diese Reaktion hervor und wie kann ich meinem Tier helfen diese Angst, manchmal gar Panik, zu überwinden?

Warum haben manche Tiere Angst vor Geräuschen?

Wir Menschen freuen uns meistens auf Silvester, auf das Ende des alten und den Beginn des neuen Jahres. Wir vertreiben das alte Jahr um Mitternacht mit Krach und begrüßen das neue Jahr mit dem Aufgehen der Sonne.

 

Die meisten unserer Tiere können diesen freudigen Überschwang nicht nachempfinden.

 

Auch als Tier im Tierreich wird man mitunter mit Krach und Knall konfrontiert, dies verheißt aber in der Regel nichts Gutes, sondern deutet vielmehr auf eine für das Tier lebensbedrohende Situation hin, (z.B.: Wipfelfeuer, Vulkanausbrüche, Steinschläge, Blitzeinschläge etc.) die beim Tier instinktiv Schutzmechanismen (Flucht oder auch sogar Angriff) auslösen, die als Vorraussetzung einer gewissen Stresssituation / Stress bedürfen, um im  natürlichen normalen Rahmen ablaufen zu können.

 

Dies nennt man flight and fight Reaktion und ist genetisch verankert. Es bedarf einer gewissen Reizüberflutung um eine entsprechende Ablaufreaktion auszulösen. Die Reizschwelle selbst ist bei jedem Tier anders und sehr induviduell.

 

Bitte machen Sie sich klar, daß eine derartige Stressreaktion Ihres Tieres völlig normal ist.

 

 

 

Angst vor Geräuschen, Silvesterangst vorbeugen

Für die Ausprägung und das Auslösen von Angst sind also die genetische Ausstattung, die bisher gemachten Erfahrungen und die gelernten Bewältigungsstrategien von großer Bedeutung.

 

Das bedeutet nun auch, dass das Verhalten in Angstsituationen gelernt werden kann und zwar - und das ist entscheidend - im positiven wie im negativen Sinne.

Ihr Tier kann also lernen in ursprünglich angstauslösenden Situationen ruhig zu bleiben, oder in für Sie als Halter unbedeutenden Situationen völlig panisch zu reagieren, oder eine "übersteigerte" Furcht, die über die natürliche Angst hinausgeht, zu zeigen.

 

Oftmals wird empfohlen großzügig mit Leckerlies zu arbeiten oder das Tier durch übermäßige Zuwendung zu beruhigen.

 

Stellt sich die Frage:"Haben Sie Hunger auf Kuchen, wenn Sie Angst haben? Und würden Ihre Ängste sich bessern, wenn jemand an Ihrer Seite ist, der völlig gestresst versucht Sie zu beruhigen?"

Also der aktuelle Praxistipp: Umgang mit "Silvesterangst"

Wenn Ihr Tier zu Stressreaktionen an Silvester neigt, gibt es einige Möglichkeiten um Ihrem Tierpartner hier unterstützend zu helfen.

Die Ruhe vor dem Knall

Bitte bleiben Sie selbst ruhig! Überprüfen Sie immer wieder Ihre eigene Haltung!

 

Wo sind Sie aufgeregt, was macht Sie unruhig etc.?

 

Nehmen Sie sich möglichst schon vormittags Zeit sich mit Ihrem Tier zu beschäftigen. Bewegen Sie es und bringen Sie es durch eine angenehme Müdigkeit zur körperlichen Entspannung. Vermeiden Sie den Kontakt zu Raketen und Böllern.

 

Seien Sie aufmerksam, ob sich Ihr Tier "erleichtert" . Klappt das nicht wie gewohnt ist Ihr Tier bereits im Stress!.

Problemsituationen erkennen und vermeiden

Bringen Sie Ihr Tier an einen ruhigen Ort!

 

Realisieren Sie bitte, dass Tiere in einem anderen Bereich hören und es bereits beim Tischfeuerwerk oder Knallbonbon bei Ihrem Tier zu Knalltraumata, also zu ernsten, sehr schmerzhaften Gehörverletzungen und somit zu Gehörschäden kommen kann.

 

Hat Ihr Tier ersteinmal derartige  Erfahrungen gemacht, wird es schwerlich, auch durch Verhaltenstherapeutische Maßnahmen, von der "Silvesterangst" zu befreien sein.

 

Wo ist also dieser Ort?

Für Hunde und Katzen ist das der ruhigste Raum, gerne auch abgedunkelt. Gerne wird eine Höhle angenommen, die Sie mit Decken bauen können. Decken schirmen den Lärm ab. Wenn möglich bieten Sie Ihrem Tier diese Möglichkeit des Rückzuges schon ein paar Tage oder Wochen vorher an.

Legen Sie Kleidung ( altes T-Shirt) am besten noch Körperwarm in diese Höhle. Manche Tiere sind das Alleinsein nicht gewöhnt und der Körperduft der vertrauten Bezugsperson wirkt beruhigend.

 

Es gibt auch beruhigende Duftstoffe (Pheromone, Aromatherapeutika), Bachblüten und homöopathische Präparate, die gut wirksam sind.

 

Schaffen Sie eine reizarme Umgebung.

 

Bitte vermeiden Sie Kontakt des Tieres mit alkoholisierten Personen.

Insbesondere Hunde reagieren mitunter sehr schnell mit Beißen.

Die meisten unserer Tiere sind entweder Räuber oder Gejagte. Aus diesem Grunde sind unsere Tiere darauf angewiesen Verhalten bis zu einem gewissen Grad einschätzen zu können.

Bei alkoholisierten Lebewesen ( Elephanten, Affen, Papageien, Hamstern*; Mensch) ist das nicht mehr möglich. Diese können sich selbst nicht mehr einschätzen und auch von anderen nicht mehr eingeschätzt werden.

 

Hunde beißen deshalb häufig als Abwehrreaktion unvermittelt zu, da Sie die Absicht Ihres Gegenübers nicht mehr, auch durch gelernte Erfahrungen, einschätzen können.

 

(*Filmempfehlung: Die lustige Welt der Tiere)

 

Und: Hamster tragen Früchte in Ihre Baue. Dies gären dann und führen auch beim Hamster zu entsprechenden Problemen. Mein Biolehrer (Zitat): "Der Hamster kann aufgrund seines Alkoholkonsumes durchaus als Alkoholiker des Feldes bezeichnet werden (heimischer Feldhamster)

Umgang mit dem ängstlichen Tier

Wenn Ihr Tier Angst zeigt, seien Sie da, aber sprechen Sie möglichst nicht beruhigend mit Ihm und streicheln Sie es nicht. Ihr Tier wird Sie sonst missverstehen und Ihr Tun als Lob für das Angstverhalten auffassen und das Angstverhalten daraufhin noch steigern. Die Angst würde sich weiter verstärken.

 

Sucht Ihr Tier Körperkontakt, gewähren Sie diesen seelischen Schutz, werden sie aber nicht durch Worte und Taten aktiv, keinesfalls!Kuscheln und Anlehnen ist dann sogar wichtig und vermittelt Sicherheit!

 

Verhalten Sie sich so, als wäre alles völlig in Ordnung. Ihr Tier kann sich so an Ihrem Verhalten orientieren und eine Bewältigung einer schwierigen Sitution lernen.

 

Seien Sie klar in Ihrer Kommunikation und den Anweisungen!

 

Wandert Ihr Tier unruhig aus Angst hin und her, sodaß es keine Ruhe findet, geben Sie ein deutliches Kommando sich auf den Platz zu begeben und sich hinzulegen (Bei Hunden sehr hilfreich!)

 

Klare Anweisungen geben Sicherheit, ebenso der vertraute Platz.

 

Das Befolgen und ruhige Hinlegen wird belohnt ( Sofern Ihr Hund noch nicht so Stress ist, daß er Leckerlies oder sein Lieblingsspiezeug noch annimmt, ansonsten mit deutlich lobender Stimme)

Zu guter letzt

Es gäbe noch viel zu schreiben, was aber den Rahmen sprengen würde, da jedes Individuum eine andere Unterstützung benötigt.

 

Es ist eben der "Einzelfall" das Individuum, in der entsprechenden Lebenssituation.

 

 

Wenn noch Fragen offen sind, beantworte ich diese gerne im Rahmen meiner Tätigkeit.

 

Bitte haben Sie Verständnis, daß ich keine "Naturheilkundlichen Pauschalrezepte" veröffentliche.

 

Und wenn Sie neugierig geworden sind, besuchen Sie doch einen meiner Kurse

 

 

Viel Glück und Freude im neuen Jahr

 

Ihre Tierheilpraktikerin

 

 

Michaela Ried

Themen im Blog:

- Parasiten unserer Hunde;

  Alternative Behandlung,

- Erbrechen der Katze,

- Muskel- u.Gelenkschmerzen Hund,

- Geräuschangst

 

Humorvolle Filme zum Thema Verhalten unter Kurse/Seminare. Viel Spaß!

Protected by Copyscape Online Copyright Checker

Auf allen Seiten meiner homepage befindet sich ein Kopierschutz von copyscape für alle Inhalte, ich bitte dies zu beachten.